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Frau Budde, Sie haben einen Tag nach der Amtseinführung von Donald Trump den US-Präsidenten aufgefordert, Barmherzigkeit mit denen zu zeigen, die jetzt Angst haben. Hat sich Ihr Leben nach Ihrer legendären
Predigt im Januar verändert?
Budde: Ja! Ich glaube nicht, dass ich sonst hier sein würde. Es gibt mir die Möglichkeit, zu einem breiten Publikum zu sprechen. Ich bin froh, dass ich die Botschaft der Liebe und eine Perspektive des Christentums verbreiten kann, die nicht immer viel Aufmerksamkeit erhält, zumindest in unserem Land. Die Resonanz war so positiv, dass ich weitermachen möchte, denn wir brauchen diese Energie. Wir brauchen diesen Geist, um Menschen zu inspirieren. Ich denke, das ist eine gute Sache.
US-Präsident Donald Trump ist nun seit mehr als drei Monaten
im Amt. Viele seiner Entscheidungen sind schwer nachzuvollziehen. Was passiert im Moment?
Budde: Momentan arbeiten die Menschen sehr hart, um bestimmte
Dinge zu schützen, um die Schulen zu schützen, um so viele Migranten
wie möglich zu schützen, um mit den Tausenden von Menschen umzugehen,
die plötzlich ihre Arbeit verloren haben. Es ist also eine ziemlich traumatische Zeit. Wir brauchen eine breite Koalition von Menschen, die sich einig sind, dass wir eine neue Vision für unser Land brauchen, die auf der Menschenwürde und gemeinsamen Werten beruht. Ich bitte die Menschen nur um Geduld. Wir sind alle noch ein wenig verblüfft. Für mich persönlich ist es eine sehr fassungslose Situation. Trump hat alle Ebenen der Macht und eine Menge Unterstützung. Es ist also nicht so einfach, einfach auf die Straße zu gehen und es zu stoppen. Es ist ein bisschen komplizierter.
Trump beruft sich immer wieder auf das Christentum. Was halten Sie davon?
Budde: Jesus sagte, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Wir müssen ihn nicht danach beurteilen, wie er betet, sondern danach, wie er handelt.
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