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28. Januar 2025 | Newsletter der Landeskirche Hannovers

TOPTHEMA

Kirchentag in Hannover nimmt Fahrt auf

Weniger als 100 Tage sind es noch bis zum Start des 39. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Hannover vom 30. April bis 4. Mai. Heute wurde im Haus der Religionen das Programm vorgestellt – rund 1.500 Veranstaltungen von der Bibelarbeit über Podiumsdiskussionen bis zum Großkonzert sind geplant. Und natürlich zentrale Gottesdienste im Herzen der Stadt. 

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WOCHENSPRUCH

GEFRAGT

Drei Fragen zu Antisemitismus in Deutschland...

...an Philipp Peymann Engel. Der Chefredakteur der „Jüdischen Allgemeinen“ las am gestrigen Holocaust-Gedenktag in der Neustädter Hof- und Stadtkirche in Hannover aus seinem Buch „Deutsche Lebenslügen. Der Antisemitismus, wieder und immer noch“ und diskutierte mit Landesbischof Ralf Meister sowie HAZ-Chefredakteurin Dany Schrader.

Herr Engel, wie nehmen Sie die Berichterstattung der Medien in Bezug auf Antisemitismus wahr?

Philipp Peyman Engel: Unsere Journalistenkollegen nehmen das Thema Antisemitismus von rechtsextremer Seite gottlob sehr ernst. Da ist das Bewusstsein stark ausgebildet. Ich stelle aber fest, und das ist auch der Eindruck, der mir von den jüdischen Gemeinden von Konstanz bis Kiel vermittelt wird, dass beim Thema linksorientierter und muslimischer Antisemitismus die Berichterstattung hinterherhinkt. Hier dürfen wir keinen Kulturrabatt geben. Zu sagen: Wir behandeln das Thema nicht, weil es Wasser auf die Mühlen der Rechtsextremen bedeutet – diese Rechnung geht nicht auf. Wir Journalisten sollten ‚schreiben, was ist‘, das ist unsere Aufgabe.

In Bezug auf die anstehende Bundestagswahl: Sehen Sie genug Engagement und konkrete Handlungen der zur Wahl stehenden Parteien in Bezug auf Antisemitismus?

Engel: Ich nehme bei meinen Begegnungen mit Politikern wahr, dass CDU und FDP Themen rund um Israel und das Judentum sehr ernst nehmen und auch ins Parteiprogramm einfließen lassen. Bei Vertretern von SPD und Grünen ist das deutlich weniger der Fall. Spitzenpolitiker, ob das Außenministerin Baerbock ist, Bundespräsident Steinmeier oder Kulturstaatsministerin Claudia Roth, treten an den Holocaust-Gedenktagen mit bewegter Miene auf, sprechen von einem „nie wieder Antisemitismus“ und machen dann das komplette Gegenteil. Das zeigt sich, wenn zum Beispiel Steinmeier Erdoğan, der die Hamas als Widerstandsorganisation nennt, als werten Freund bezeichnet oder dem iranischen Regime zum 40-jährigen Bestehen gratuliert. Oder an Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, die Israel zu stark kritisiert, während sie gar nichts mehr zur Rolle des Iran und der Hamas sagt. Das steht diesem „nie wieder“ diametral entgegen. Bei der AfD darf sich keiner etwas vormachen. Sie ist eine geschichtsrevisionistische und brandgefährliche Partei. In ihr fühlen sich Antisemiten und andere Antidemokraten aus gutem Grund zu Hause. Und das BSW vertritt eine „Anti-Israel-Dogmatik“ und trägt damit auch zu einer israel- und judenfeindlichen Stimmung im Land bei.

Wie haben Sie die Reaktionen nach dem Terror-Anschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 wahrgenommen?

Engel: Nach dem Terroranschlag der Hamas haben mich viel Empathie und viele solidarische Reaktionen von christlicher Seite aus erreicht, worüber ich mich sehr gefreut habe. Sie gingen direkt ins Herz. Ich wünsche mir aber, dass davon mehr Folgen im Alltag spürbar wären. Was auch gesagt werden muss: Seit dem 7. Oktober bekomme ich von vielen jüdischen wie nichtjüdischen Lesern unserer Zeitung widergespiegelt, dass sie unsere Berichterstattung über Israel als fairen Umgang wahrnehmen. Wir üben selbstverständlich auch Kritik an der israelischen Regierung und dem israelischen Militär, versuchen aber den weit verbreiteten Desinformationen bei dem Thema entgegenzutreten.

Schaufenster

Neues Gütesiegel „Gemeinsam gegen Antisemitismus“

Die St.-Pankratius-Gemeinde in Burgdorf hat als erste Gemeinde der Landeskirche Hannovers ihr „Starterpaket“ für ein verstärktes Engagement gegen Antisemitismus erhalten. Erfüllt die Gemeinde die nun auferlegten Ziele, bekommt sie in drei Jahren das Gütesiegel „In Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft – Gemeinsam gegen Antisemitismus“ verliehen. Ideengeber und Schirmherr ist Landesbischof Ralf Meister.

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Bedford-Strohm: Prophetische Predigt von Bischöfin Budde

Mit ihrer direkt an Präsident Trump gerichteten Predigt sorgte Bischöfin Mariann Edgar Budde in den USA für Aufsehen. Heinrich Bedford-Strohm vom Weltkirchenrat würdigte Budde als prophetisch. Der frühere EKD-Ratsvorsitzende und bayerische Landesbischof verglich ihre Worte mit einer biblischen Strafrede. Unter folgendem YouTube-Link ist die Predigt im Original zu hören (ab 1:33:00).

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Kirchentag: Helfende für Quartierteams gesucht

Tausende Gäste des Kirchentages werden in Schulen in Hannover übernachten. Doch wer betreut die Menschen, die von überall herkommen und für fünf Tage zu Gast sind? Diese besondere Rolle übernehmen die Quartierteams, pro Quartier etwa 20 Personen. Sie stellen unter anderem die Rezeption beim Ein- und Auschecken, den Ratgeber für die Stadt und den Frühstücksservice am Morgen. Helfende müssen mindestens 18 Jahre oder – als Teil einer Gruppe mit volljähriger Gruppenleitung – mindestens 16 Jahre alt sein. Rund um den Einsatz bleibt genügend Zeit, das Programm des Kirchentages zu besuchen. Fragen dazu gern an timo.kleine@evlka.de

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TERMINE

IM KALENDER VORMERKEN

28. Januar, 19.30 Uhr, Osnabrück, Cinema-Arthouse

Film und Diskussion: Barbie und das christliche Frauenbild

Was haben Barbie-Puppen mit dem christlichen Frauenbild zu tun? Und welche Unterschiede gibt es zwischen Ken und den Männern in der Bibel? Diesen Fragen soll der Spielfilm „Barbie“ in der Reihe „Filme auf dem Weg zum Kirchentag“ nachgehen. Nach der Filmvorführung lädt der Arbeitskreis Kirche und Film der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers ein zu Gespräch und Diskussion.

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28. Januar, 22.15 Uhr, ZDF und Mediathek

ZDF-Reihe 37 Grad: „Leben nach dem Missbrauch“

Ein Jahr nach der ForuM-Studie geht Filmemacherin Nathalie Suthor in ihrer Reportage der Frage nach, was die Studie bewirkt hat. Im Gespräch mit drei Betroffenen hinterfragt der „37°“-Film den Aufarbeitungsprozess. Wie geht die Kirche mit den Tätern um? Und wie kann es gelingen, die evangelische Kirche zu einem sicheren Ort für alle zu machen?

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30. bis 31. Januar, Loccum, Evangelische Akademie

Studientag der EKD-Konferenz für Friedensarbeit

„Aufrüstung als ethische Verantwortung oder Verfehlung?“, so lautet das Thema des Studientages der Konferenz für Friedensarbeit im Raum der EKD.  Bei der Tagung soll es dabei zum Austausch, Gespräch und zur Diskussion von Friedensarbeit und Rüstungswirtschaft kommen.

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5. Februar, 17.30 bis 21.30 Uhr, Hann. Münden, Haus der Nationen

Letzte-Hilfe-Kurs: Sterben, Tod und Palliativmedizin

Der Ambulante Hospizdienst Alpha des Kirchenkreises Göttingen-Münden und die Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung (GAB) laden zu einem Letzte-Hilfe-Kurs ein. Alle, die sich rund um die Themen Sterben, Tod und Palliativ-Versorgung informieren möchten, sind dazu herzlich willkommen. Die Teilnahme ist kostenlos, um eine Anmeldung bis spätestens 29. Januar wird gebeten.

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