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21. Januar 2025 | Newsletter der Landeskirche Hannovers

TOPTHEMA

Jahrestag der Aufarbeitungsstudie ForuM

ForuM Jahrestag

Am 25. Januar 2024 erschien die „ForuM“-Studie. Vertreterinnen und Vertreter von Kirche und Diakonie sowie von sexualisierter Gewalt betroffene Personen ziehen zum ersten Jahrestag der Veröffentlichung gemeinsam Bilanz: Was ist bereits geschafft? Was fehlt noch? Die EKD hat hierfür eine Themenseite erstellt, die vollzogene und zukünftige Schritte der Aufarbeitung und Prävention zum Schutz vor sexualisierter Gewalt sichtbar macht und neben den Maßnahmen auch Informationen zu Anerkennungsleistungen, Anlaufstellen und Beteiligungsforen bietet.

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WOCHENSPRUCH

Wochenspruch

GEFRAGT

Drei Fragen zur Bundestagswahl-Kampagne...

...an Maria Sinnemann aus dem Team Demokratie und Frieden der Service Agentur der Landeskirche. Sinnemann ist als Referentin mit Schwerpunkt Demokratiebildung und -förderung tätig und engagiert sie sich für den Erhalt und die Stärkung des demokratischen Zusammenlebens.

Zur Kampagne

Frau Sinnemann, die Kampagne heißt „Für alle – mit Herz und Verstand“. Wie kann eine Wahl, bei der unterschiedlichste Parteien unterschiedlichste Interessen vertreten, für alle sein?

Maria Sinnemann: Das ist eine spannende Frage. Mit ihrem Titel „Für alle.“ macht die Kampagne darauf aufmerksam, dass unsere christlichen Kernwerte Menschenwürde, Zusammenhalt und Nächstenliebe für alle Menschen gelten. Ohne Ausnahme. Was sich einfach anhört, ist allerdings keine Selbstverständlichkeit, sondern wird bei dieser Bundestagswahl durch populistische Strategien und extremistische Einstellungen gezielt in Frage gestellt. Deshalb ist es wichtig, dass wir auf unser Herz und unseren Verstand hören, wenn wir in den nächsten Wochen kontrovers miteinander debattieren, Kompromisse suchen und dann am Ende eine Wahlentscheidung treffen.

Mich persönlich erinnert der Titel auch daran, dass meine Wahlentscheidung nicht nur meinem eigenen Wohl dienen sollte. Ich versuche deshalb, mich in die Perspektive von anderen Menschen zu versetzen. Zum Beispiel von Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht wählen können. Menschen, die aufgrund ihres Berufs eine ganz andere Lebensrealität als ich haben. Oder Menschen, die noch sehr jung sind und für die wir die Schöpfung bewahren müssen. Ich weiß zwar, dass es bei Wahlen kein ‚perfect match‘ gibt. Trotzdem hoffe ich, mit diesen Perspektivwechseln eine Entscheidung zu treffen, die zu guten politischen Lösungen für unsere gesamte Gesellschaft führt.

Die Kampagne wirbt nicht für eine bestimmte Partei, sondern für Demokratie. Das klingt etwas abstrakt – was bedeutet Demokratie konkret, vielleicht auch bei mir im Alltag?

Sinnemann: Auch für mich sind viele Begriffe im aktuellen politischen Diskurs sehr schwammig. Was meinen wir zum Beispiel genau, wenn wir von der Stärkung unseres Zusammenhalts oder von Wohlstand und Leistung reden? Ich finde die Kampagne gerade deshalb toll, weil sie beim Thema Demokratie nicht abstrakt bleibt. Stattdessen ruft sie klar dazu auf, demokratische Strukturen vor Ort zu stärken und sich mit Herz und Verstand an demokratischen Prozessen zu beteiligen. Was bedeutet das konkret? Als Erstes fallen mir natürlich Wahlen auf unterschiedlichen Ebenen ein. Nach der Bundestagswahl 2025 finden im nächsten Jahr in Niedersachsen die Kommunalwahlen statt. Ich denke, dass die Kirchen auch hier wichtige Impulse geben können. Außerdem gehören zur Demokratie vor Ort alltägliche Diskussionen, zivilgesellschaftliches Engagement oder Bildungsangebote für alle Altersgruppen. Unser politisches System ermöglicht an vielen unterschiedlichen Stellen Teilhabe und ist darauf angewiesen, dass wir dieses Recht auch wahrnehmen. Insofern ist die Kampagne zwar vor allem an der Bundestagswahl in diesem Jahr orientiert. Sie reicht in ihrer Wirkung aber hoffentlich weit darüber hinaus.

Plakate und Banner sind das eine, aber wie können Gemeinden in ihrer Arbeit vor Ort zu einer Stärkung von Demokratie beitragen? Was können Gemeinden dazu beitragen, die Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen?

Sinnemann: Ich glaube, dass Gemeinden heute schon ganz viel zur Stärkung der Demokratie beitragen. Manchmal ist es ihnen das vielleicht selbst nicht bewusst. Im Gespräch mit Politikerinnen oder Politikern oder Personen aus der Verwaltung fällt mir aber häufig auf, dass sie die Kirchengemeinden als wichtige Partnerinnen und Partner für ein funktionierendes Gemeinwesen nennen.

Darüber hinaus fallen mir drei Ideen zur Stärkung der Demokratie vor Ort ein: Passend zur Kampagne „Für alle.“ ist es wichtig, immer deutlich zu machen, wofür wir stehen. Unsere Demokratie ist darauf angewiesen, dass ihre Grundwerte gesellschaftlich fest verankert sind. Menschenwürde, Zusammenhalt und Nächstenliebe sind dafür ein fester Grund.

Zweitens kann es hilfreich sein, sich die eigenen demokratischen Strukturen, zum Beispiel in der Jugendarbeit oder im Kirchenvorstand, anzuschauen. Gemeinsam kann man zum Beispiel überlegen, ob es noch Verbesserungspotenzial bei der Einbindung von Menschen und Bevölkerungsgruppen gibt, die bisher kaum an unseren Angeboten teilhaben.

Außerdem ist es gut, lokale und regionale Bündnisse zum Beispiel mit zivilgesellschaftlichen Partnern aufzubauen und zu pflegen. Letztes Jahr um diese Zeit haben sehr viele Menschen gemeinsam für ein demokratisches, solidarisches und gerechtes Miteinander in unserer Gesellschaft demonstriert. Vielleicht ist nun ein guter Zeitpunkt, um Kontakte, die damals entstanden sind, wieder aufzufrischen und sich neue Projekte zu überlegen?

Schaufenster

ForuM-Bulletin informiert über aktuellen Stand

Das ForuM-Bulletin dient dazu, alle Entscheidungen und Diskussionen zum Thema sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und in der Diakonie so transparent wie möglich zu machen. In der aktuellen Ausgabe findet sich ein Interview mit Nancy Janz und Detlev Zander, Sprecherin und Sprecher der betroffenen Personen im Beteiligungsforum.

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EKD-Initiative bietet Material gegen Antisemitismus

„Christlicher Glaube und Antisemitismus sind unvereinbar“ − das hat die Synode der EKD in einem Beschluss bekräftigt. Doch was ist Antisemitismus genau, wie äußert er sich und welche Haltung nimmt die Evangelische Kirche in Deutschland dazu ein? Antworten, Informationen und Materialien bietet die Themenseite. Am Montag jährt sich der Holocaust-Gedenktag zum 80. Mal.

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Wechsel im Amt: Hans-Joachim Rolf verabschiedet

Das Michaeliskloster Hildesheim ist mit einer neuen Führung ins Jahr 2025 gestartet. Benjamin Dippel (rechts) nahm als neuer Landeskirchenmusikdirektor zum Jahreswechsel offiziell sein Amt auf. Dippels Vorgänger Hans-Joachim Rolf (links) war mehr als dreißig Jahre in diesem Amt tätig und ging mit Ablauf des Jahres 2024 in den Ruhestand. Im Interview blickt er zurück.

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Erfolgreicher Auftakt der Vesperkirche im Harzer Land

„Alle an einem Tisch – Vielfalt unterm Kirchendach“ hieß es vergangene Woche bei der Vesperkirche in der Schlosskirche in Osterode. „Kirche soll verbinden“, so Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng. Neben Musik- und Tanzaufführungen gab es viele Gelegenheiten für Austausch und Begegnung. Besonders die Erbsensuppe kam bei den Gästen gut an.

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TERMINE

IM KALENDER VORMERKEN

22. Januar, 19.30 Uhr, St. Johanniskirche, Buchholz

Gewalt ohne Ende? Vortrag zur Lage im Nahen Osten

Pastorin i.R. Hanna Lehming analysiert und skizziert das aktuelle Geschehen sowie die Hintergründe des Nahostkonflikts und fragt nach Perspektiven. Lehming war Referentin der Nordkirche für den Mittleren Osten. Ziel des Abends sei es, beide Seiten – Israel und
Palästina – besser zu verstehen und einen neuen Blickwinkel zu bekommen.

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27. Januar, 18 Uhr, Neustädter Hof- und Stadtkirche, Hannover

Hanns-Lilje-Forum zu Antisemitismus in Deutschland

Philipp Peyman Engel, Chefredakteur der Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“, liest am Holocaust-Gedenktag aus seinem Buch „Deutsche Lebenslügen. Der Antisemitismus, wieder und immer noch“ vor. Es folgt ein Gespräch mit Landesbischof Ralf Meister und HAZ-Chefredakteurin Dany Schrader. Um Anmeldung wird gebeten.

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5. März bis 20. April

Fastenaktion für Klimaschutz und Gerechtigkeit

In der Passionszeit laden wir als Teil einer Initiative von 24 evangelischen und katholischen Partnern dazu ein, den Klimaschutz ins Zentrum der Fastenzeit zu stellen. Dieses Jahr steht die Aktion unter dem Thema „Gemeinsam aufbrechen in die Zukunft – Klimaschutz in der Gemeinschaft“. Online gibt es Plakate, Flyer und eine Broschüre für die sieben Wochen.

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