Frau Wolf, die Klimafasten-Aktion geht ins elfte Jahr und hat den Fokus etwas gedreht: Es gibt zum Beispiel weniger Tipps, etwa zum Energiesparen, dafür mehr Impulse und Gedanken dazu, wie man ins Handeln kommt und loslegen kann. Was macht die neue Aktion aus?
Wolf: Studien zeigen, dass das Wissen darum, was jede und jeder Einzelne im Umwelt- und Klimaschutz tun kann, sehr hoch ist. Und Energiespartipps gibt es auch überall nachzulesen. Das heißt: das Umweltwissen ist allgemein sehr hoch, aber dennoch scheitert es oft im Großen und Kleinen an der Umsetzung. Hier setzt die Aktion an und gibt für die sieben Wochen der Fastenzeit vom 5. März bis 20. April Impulse zu „Gemeinsam aufbrechen in die Zukunft – Klimaschutz in der Gemeinschaft“. Die Wochenfragen sind dann zum Beispiel Wie verändern sich unsere Werte auf dem Weg in die klimagerechte Zukunft? Was können wir solidarisch, praktisch und lokal tun? Oder was machen Veränderungen mit uns Menschen?
Herzstück ist die Broschüre, die mehr wie ein Bullet Journal anmutet. Was ist der Gedanke dahinter?
Wolf: Mit der Broschüre soll ich arbeiten können, das heißt meine Gedanken und Antworten jede Woche zu jedem der unterschiedlichen Themen direkt reinschreiben. Dazu muss ich sie kurz und knapp fassen, sie stehen dort „schwarz auf weiß“ und ich kann sie zum Beispiel nach sieben Wochen nachlesen und schauen, ob ich das erreicht habe oder herausfinden, was mich daran gehindert hat. Für diejenigen, die lieber digital unterwegs sind, gibt es die Website klimafasten.de mit vertiefenden Inhalten und Social-Media-Kanäle. Die Broschüre kann übrigens ab jetzt kostenfrei im Material-Shop bestellt werden: www.hkd-material.de
Wann wäre die Klimafastenaktion 2025 ein Erfolg für Sie?
Wolf: Die Landeskirche Hannovers hat seit Anfang 2024 ein eigenes Klimaschutzgesetz. Ein Riesenerfolg wäre: Dass das, was Einzelne innerhalb und außerhalb von Kirchengemeinden anstoßen, zeigt, wie Klimaschutz ganz praktisch umgesetzt werden kann und weitere Aktionen und Projekte zusätzlich zum Klimaschutzgesetz entstehen. Oder sich neue Ehrenamtliche für das Thema in den Kirchengemeinden zusammenfinden und helfen, dass wir die Treibhausgasemissionen senken können. Außerdem setzt die Aktion diesmal mehr den Schwerpunkt auf „Gerechtigkeit“ und dieses Thema verdient mehr Aufmerksamkeit: Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit sind zwei Seiten einer Medaille.
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