Frau Paetzold, sie stellen eine digitale Pinnwand zur Verfügung, die Gemeinden anregen möchte, einen eigenen Kinderkirchentag zu organisieren. Welche Idee steckt dahinter?
Susanne Paetzold: In Hannover wird wieder ein Kirchentag ohne „Corona-Bremse“ gefeiert. Höchste Zeit für Material, das in Gemeinden, Regionen, Kirchenkreisen und Nachbarschaften genutzt werden kann. In der Vorbereitung sind uns biblische Texte wichtig geworden, in denen die Menschen Erfahrungen machen, die wir als „mutig, stark und beherzt“ einordnen. Sie können uns anregen, empowern und in die eigene Kraft bringen. Neu ist, dass sich Menschen in der „Kirche mit Kindern“ digital verbinden können, dass Material sichtbar wird und sich weiter entwickelt im Teilen unter #kinderkirchentag2025.
Wie kann eine Gemeinde vorgehen, um mithilfe des Materials einen Kinderkirchentag zu initiieren?
Paetzold: Die Materialien wurden in unterschiedlichen Regionen der Landeskirche erprobt. Jede Region hat ihre lokale Prägung. Die Kolleginnen und Kollegen geben jeweils einen kurzen Einblick in die zeitliche und inhaltliche Struktur „ihres“ Kinderkirchentages. Die Teams können die vielfältigen Bausteine nutzen, weiterentwickeln, kürzen je nach Prägungen und Möglichkeiten. Im Redaktionskreis sammeln sich Kollegen, die mit einer großen Leidenschaft wieder und wieder beherzt mit Kindern biblische Geschichten erleben und Gottesdienste feiern. Vielleicht ist das ansteckend. Die Pinnwand kann ein Anlass sein, mit Kolleginnen und Kollegen regiolokal auf das Handlungsfeld „Kirche mit Kindern“ zu schauen und ressourcenorientiert zu planen. Allerdings braucht es die eine Person, die den Motor zündet. Für Starthilfe stehe ich gerne beratend zur Verfügung.
Wie sähe Ihr Kinderkirchentag aus?
Paetzold: Mein Kinderkirchentag braucht ein Team von Menschen, die Lust haben. Ich träume von einer spürenden Erzählung, einem Erlebnisparcours mit Überraschungen und einem Begegnungs-Clown. Von jugendlichen Teamerinnen und Teamern mit einer Schwäche für Icebreaker-Spiele, Skateboards, Escaperooms und rockiger Musik. Es würde auf dem Außengelände ein Schiff gebaut werden als Rückzugsort und Spielraum für Kinder. Wir würden Holz sammeln und Kartoffeln ins Feuer legen. Zum Schluss stellen wir uns gemeinsam unters Kreuz, in Gottes weiten Segensraum und lassen uns stärken von Zeichen der Liebe Gottes. Es sind die leisen Momente, die berühren und wirken. Es sind kleine Schritte, die bewegen. Manchmal sind es die Resonanzen der Kinder, die uns weitergehen lassen. Alle zusammen, Kinder, Jugendliche und Erwachsene, sind wir Teil der großen Erzählgemeinschaft. Das lässt mich mutig, stark und beherzt sein.
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