Frau Reineke, Ihre nächste Tagung für Lehrkräfte an Berufsbildenden Schulen (BBS) hat den provokanten Untertitel „Gibt es einen gerechten Krieg?“ Worum geht es da?
Bianca Reineke: Im letzten Jahr haben wir diese Tagung aufgrund der vielen Nachfragen dazu aus dem BBS-Bereich angesetzt. Der Krieg in der Ukraine hat ja nicht nur die gesellschaftspolitische Sichtweise in Bezug auf Militär und bewaffnete Auseinandersetzung verändert und eine breitgefächerte Diskussion in Gang gesetzt. Auch unser Sprachgebrauch hat eine völlig andere Färbung bekommen. Begriffe wie „kriegstüchtig“, „Angriffskrieg“ etc. waren bis Februar 2022 gar nicht in unserem alltäglichen Wortschatz – und sind jetzt in aller Munde. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den Schulalltag. Dem müssen sich alle Unterrichtenden stellen, gerade im Religionsunterricht. Dazu kommen die vielen ukrainischen Schülerinnen und Schüler, die seitdem in den Schulen unterrichtet werden.
Wie sieht diese Lehrkräftefortbildung genau aus?
Reineke: Wir hatten das Glück, dass wir mit Pastor Jan-Dirk Weihmann einen erfahrenen Experten auf zwei wichtigen Gebieten als Referenten gewinnen konnten. Pastor Weihmann war Militärseelsorger und Berufsschulpastor, so dass er mit den Teilnehmenden zielgruppenorientiert aus authentischer Erfahrung heraus sehr praxisnah arbeiten kann. Gemeinsam mit seinem katholischen Kollegen André Pauwels werden die sensiblen Themen Krieg, Frieden und die Suche danach bearbeitet und didaktische Impulse für die Arbeit dazu im Religionsunterricht gestellt werden.
Können auch Lehrkräfte aus anderen Schulformen als BBS teilnehmen?
Reineke: Auch das ist natürlich gern möglich. Wir bieten in gewohnt intensiver Loccumer Art und Weise eine breite Vielfalt an Unterrichtsideen und Arbeitsimpulsen. Ich selber war Schulpastorin an einer BBS und an einer IGS, Jan-Dirk Weihmann hat nicht nur BBS-Erfahrung und Andre Pauwels war Gymnasiallehrer für Katholische Religion. Herzliche Einladung daher auch an Unterrichtende aus allen Schulformen. Es sind noch Plätze frei, und wir freuen uns über alle Interessierten.
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