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14. Mai 2024 | Newsletter der Landeskirche Hannovers

TOPTHEMA

Herzlichen Glückwunsch, Grundgesetz!

Am 23. Mai 2024 wird das Grundgesetz 75 Jahre alt. Vertreterinnen und Vertreter des Landes und verschiedener gesellschaftlicher Gruppen haben am heutigen Dienstag eine gemeinsame Erklärung abgegeben, in der sie das Grundgesetz als „Fundament unseres Staates“ und „echte Erfolgsgeschichte“ würdigen. Für die Kirchen in Niedersachsen hob Kerstin Gäfgen-Track das Recht auf religiöse Bildung hervor. Diese sei hilfreich, „um Gott und die Welt zu verstehen“.

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WOCHENSPRUCH

GEFRAGT

Drei Fragen zum IDAHOBIT...

…an Theodor Adam. Der Pastor ist landeskirchlicher Beauftragter für queersensible Seelsorge im Zentrum für Seelsorge und Beratung. Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (englisch International Day Against Homophobia, Biphobia, Interphobia and Transphobia, kurz IDAHOBIT) wird seit 2005 jährlich am 17. Mai begangen.

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Herr Adam, was bedeutet der IDAHOBIT für Sie, wofür steht er?

Theodor Adam: Der IDAHOBIT ist der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit. Es gibt also queere Aktionen rund um den ganzen Globus für queere Rechte und für Gleichwürdigkeit für alle, gegen die Kriminalisierung und Diskriminierung queeren Lebens und Liebens. Für mich ist er eine große Ermutigung und eine Gemeinschaftsbildung: Wir sind über den ganzen Erdball verteilt und stehen auch als weltweite Gemeinschaft füreinander ein, wir sind viele und miteinander stark. Witzigerweise ist das wie mit der weltweiten Christ*innenheit: Irgendwo betet immer jemand für andere und hier setzt sich immer irgendwo jemand für queere Rechte ein, klärt auf oder ermutigt andere.

Aktuell bewegen sich ja einige Dinge – als klar war, dass das Selbstbestimmungsgesetz kommt, als es im April vom Bundestag beschlossen wurde, lagen sich Aktivistinnen und Aktivisten davor in den Armen und feierten einen „historischen Tag“. Wie nehmen Sie die Reaktionen auf das Gesetz in kirchlichen Kreisen wahr?

Adam: Zweigeteilt: Auf der einen Seite ist das neue Gesetz gegenüber dem alten Transsexuellengesetz ein Meilenstein und auch ein deutliches Bekenntnis zur Würde queerer Menschen. Das finden viele großartig, ich auch. Allerdings gibt das Gesetz ja erstmal nur einen Rahmen vor. Was das Gesetz genau bedeutet und wie es mit Leben gefüllt wird, das ist noch nicht ganz klar. Von steuerrechtlichen über bauliche Fragen, etwa, welche Toiletten wo vorgesehen sind, bis hin zu Kirchenbüchern, die angepasst werden müssen und praktischen Fragen wie nach der Zimmeraufteilung auf Freizeiten: Da ist noch vieles zu tun, die rechtliche neue Lage in eine funktionierende Praxis zu überführen. Im Grunde berührt es viele Bereiche, gerade in der Verwaltung brauchen wir eine größere Reform. Aber es geht auch generell um eine Sensibilisierung aller Menschen für ihre Sprache und Handlungen, denn mit dem Gesetz haben wir als Gesellschaft quasi einen neuen Standard festgelegt: Binäres Denken ist nicht mehr ausreichend. Wir sind vielfältiger als nur Mann und Frau.

Das alles wird nicht allen gefallen. Besonders konservative Menschen sagen, dass Queerness nicht zu ihrem Glauben passe, dass ihnen etwa beigebracht wurde, dass Homosexualität Sünde sei. Wie können wir in dieser Hinsicht zusammenkommen?

Adam: Der Austausch und Dialog ist ein ganz wichtiger Punkt, der bisher meines Erachtens noch viel zu kurz kommt. Es geht nicht darum, den Glauben einiger als falsch abzustempeln oder ihnen etwas aufdrücken zu wollen – wir brauchen einen offenen Austausch über unsere Vorstellungen, auch theologisch fundierte Aussagen dazu, dass Gott mehr kennt als zwei Geschlechter. Für mich geht es um die Erkenntnis, dass wir uns lange eingeengt haben und unsere Sicht erweitern müssen. Dem frühen Judentum waren übrigens durchaus mehrere Geschlechter bekannt, dort ist keineswegs nur die Rede von Mann und Frau. Diskursräume könnten etwa Pastoralkollegs der Akademie Loccum sein, Workshops und Seminare dort oder andernorts, in denen offen diskutiert wird. Am Michaeliskloster könnten liturgische Bausteine und Musik für Regenbogen-Gottesdienste entstehen. Ich selbst werde immer wieder zu Pfarrkonferenzen und ins Predigerseminar eingeladen, wo ich für diese Themen sensibilisiere. Immer wieder kommen Menschen auch auf mich zu, insbesondere aus der Jugendarbeit, und fragen, was sie beachten und tun können. Da spüre ich schon eine große Offenheit.

SCHAUFENSTER

Diakonie startet neue Kampagne

Die Diakonie in Niedersachsen hat die Menschen aufgerufen, sich an der Europawahl am 9. Juni zu beteiligen, und zugleich vor rechtspopulistischen und rechtsextremistischen Positionen gewarnt. Mit einer neuen Kampagne unter dem Motto „Vielfalt leben, Hoffnung geben“ will die Diakonie für gesellschaftliche Vielfalt werben.

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„Hoffnung für die Erde leben“

Angesichts vielfältiger globaler Krisen rückt die Kampagne „Hoffnung für die Erde leben“ Beiträge für eine nachhaltige, gerechte und friedliche Entwicklung in den Blick. An der Initiative unter Federführung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) ist unter anderem das Evangelisch-Lutherische Missionswerk in Niedersachsen (ELM) beteiligt.

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Jetzt für Preacher Slam bewerben

Beim Kirchentag in Hannover können Wortakrobatinnen und Wortakrobaten in einem Wettbewerb „Poetry vs. Preacher Slam“ gegeneinander antreten. Das Kirchentags-Team Hannover vergibt eine Wildcard für einen Platz. Interessierte schicken einen Text und ein Video ein, eine Jury entscheidet über die Teilnahme am Vorentscheid am 6. Dezember 2024 im Kulturzentrum Faust.

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TERMINE

IM KALENDER VORMERKEN

21. Mai, 18 Uhr, Hannover, Neustädter Hof- und Stadtkirche

Hanns-Lilje-Forum: „Angezählte Demokratie“

Beim Hanns-Lilje-Forum „Angezählte Demokratie. Vielfalt und Zusammenhalt in Gefahr?“ hält Bundespräsident a. D. Christian Wulff einen Impulsvortrag. Anschließend besteht die Möglichkeit, sich mit ihm und Schülerinnen und Schülern vom Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium Celle auszutauschen. Für musikalische Untermalung sorgt der Jugendchor Celle unter Leitung von Stephan Doorman.

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23. Mai, 19 Uhr, Hannover, Haus der Religionen

Gesprächsabend zu „Fluchtgeschichten“

Das Haus der Religionen lädt ein zu einem Gesprächsabend zum Thema „Sehnsuchtsort Deutschland? – Wie unser Grundgesetz Geflüchteten Hoffnung schenkt“. Im Mittelpunkt stehen die Gesichter der Wanderausstellung „Fluchtgeschichten“. Die Teilnahme ist auch online möglich. Eine Anmeldung per E-Mail ist erforderlich: info@haus-der-religionen.de.

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