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27. Februar 2024 | Newsletter der Landeskirche Hannovers

TOPTHEMA

Leben nach der Flucht aus der Ukraine

Mehr als eine Million Ukrainer und Ukrainerinnen haben Zuflucht in Deutschland gefunden. Eine von ihnen erzählt vom neuen Leben. Der Start war für die Lehrerin Aljona alles andere als leicht, inzwischen fühlt sie sich in Hannover und auch in der Kirche wohl. Und sie hat die Hoffnung nicht aufgegeben, „dass der Krieg ganz plötzlich endet“.

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WOCHENSPRUCH

GEFRAGT

Drei Fragen zur Friedensethik...

…an Dr. Thomas Müller-Färber. Der Politikwissenschaftler ist an der Evangelischen Akademie Loccum Studienleiter für Internationale Politik und Internationale Beziehungen. Er leitet die Tagung „An den Rand gedrängt? Frieden und Zivile Konfliktbearbeitung in Zeiten eskalierender Gewalt“ (4. Konsultation der EKD-Friedenswerkstatt), die vom 13. bis 14. März in Loccum stattfindet.

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Herr Müller-Färber, seit dem Krieg in der Ukraine wurde mehrfach die Forderung laut, die EKD müsse ihre Friedensdenkschrift von 2007 überarbeiten. Welche Punkte stehen auf dem Prüfstand?

Thomas Müller-Färber: Die Friedensdenkschrift von 2007 ist ein Kind der 90er-Jahre. Sie setzt große Hoffnung auf die wachsende Durchsetzung des Völkerrechts und die Etablierung einer regelgeleiteten internationalen Ordnung. In der ersten Dekade nach Ende des Kalten Krieges gab es in den internationalen Beziehungen – wenn auch nicht überall – durchaus zahlreiche ermutigende Entwicklungen in diese Richtung. Mit dem Ende der 90er-Jahre hat sich die Situation jedoch Schritt für Schritt verdunkelt. Die 2007er-Denkschrift war im Grunde schon zum Zeitpunkt ihrer Erscheinung dabei, aus der Zeit zu fallen.

Trotzdem wäre es falsch zu glauben, es stehe jetzt eine komplette Überarbeitung der Denkschrift an – auch wenn einige populäre Forderungen der vergangenen Monate in diese Richtung gingen. Gerechter Frieden – im Text von 2007 steht er besonders im Mittelpunkt – hat von seiner normativen Kraft und orientierenden Wirkung nichts verloren. Im Gegenteil. Notwendig ist heute also keine umfassende Neukonzeption, sondern eine friedensethische Adaptation an die sich stark gewandelte sicherheitspolitische Ausgangslage.

Vor diesem Hintergrund stehen eigentlich recht viele Aspekte auf dem Prüfstand – beispielsweise die Konzeption von autoritären Mächten, die Stellung von Schutz- und Nothilfe oder die im 2007er-Text unterbelichtete Gefahr von Nuklearwaffen. 

Insgesamt kann bereits gesagt werden, dass der zukünftige Grundlagentext weniger völkerrechtlich und stärker theologisch-friedensethisch im engeren Sinne sein wird. Hier besinnt sich die Kirche auf ihre Kernkompetenz. 

Die meisten kirchenleitenden Personen befürworten Waffenlieferungen an die Ukraine zur Verteidigung gegen den Aggressor Russland. Der EKD-Friedensbeauftragte Friedrich Kramer, der Ihre Tagung eröffnet, nimmt hier eine Minderheitenposition ein. Ist es unter diesen Voraussetzungen überhaupt möglich, einen Konsens über eine protestantische Friedensethik zu erzielen?

Müller-Färber: Wie heißt es so schön – Ethik ist für das Ganze, nicht aber für alles zuständig. Dies erlaubt eine gewisse Abstraktion von konkreten Fragestellungen, die besonders konfliktgeladen sind. Dennoch gibt es im Rahmen der EKD-Friedenskonsultation zum Teil sehr lebhafte Diskussionen und es wird an manchen Stellen ziemlich gerungen. Das dürfte auf der kommenden Loccumer Tagung, die ja die abschließende Veranstaltung in einem mehrmonatigen Diskussionszyklus darstellt, nicht anders werden. Nach Stand der bisherigen Verhandlungen sieht es aber danach aus, als könne ein Konsens erreicht und ein Grundlagentext erzielt werden, der beides ist – inklusiv und pointiert. 

Inwieweit wirft der Gaza-Israel-Konflikt weitere neue Fragen auf? Wo sehen Sie hier Chancen für zivile Konfliktbearbeitung?

Müller-Färber: Frieden wird gemeinhin als Prozess abnehmender Gewalt und zunehmender Gerechtigkeit verstanden. Die 2007er-Denkschrift hat vor allem das obere Ende dieses Kontinuums in den Blick genommen. Ein positiver Friedensbegriff steht dort im Mittelpunkt, der durch ein hohes Maß an Gerechtigkeit bestimmt wird. Der Gaza-Israel-Konflikt zeigt, dass wir auch zum unteren Ende des Kontinuums friedensethisch sprachfähig werden müssen. Die Eskalation im Nahen Osten macht in aller Grausamkeit deutlich, dass negativer Frieden, der „nur“ durch die Abwesenheit von Gewalt gekennzeichnet ist, bereits einen Zustand darstellt, der schwer zu erreichen ist und erheblicher Mühen bedarf.

Schaufenster

Fortbildung zur Religions-Fachkraft

19 Kita-Fachkräfte haben am Freitag eine anderthalbjährige religionspädagogische Fortbildung des RPI Loccum und des Diakonischen Werks evangelischer Kirchen in Niedersachsen erfolgreich abgeschlossen. In der Landeskirche Hannovers gibt es mehr als 700 Kindertagesstätten in evangelischer Trägerschaft mit über 58.000 Plätzen – Tendenz steigend.

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„Resonanzen“-Konzeptpreis

Sich kreativ mit Kirchenmusik auseinandersetzen und mit Chören und Musikgruppen ungewöhnliche Formate entwickeln: das ist das Ziel des neuen Konzeptpreises der Hanns-Lilje-Stiftung und von Vision Kirchenmusik. Bewerben können sich Einzelpersonen, Ensembles und Kollektive aus den Bereichen Musik- und Kulturvermittlung, Musik, Bildende Kunst, Literatur, Theater sowie Medien- und Aktionskunst mit einer Projektidee, die sie mit einer der drei Gemeinden umsetzen: St. Willehadi Osterholz-Scharmbeck, St. Martin Bramsche oder St. Sixti Northeim.

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Kommissions-Bericht zu Sexualisierter Gewalt in Oesede

Heute, am 27. Februar, wird die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung der Fälle sexualisierter Gewalt in der Kirchengemeinde Oesede in den Jahren 1972 bis 1974 ihren Abschlussbericht im Rahmen einer Pressekonferenz vorstellen. Der Bericht steht im Laufe des heutigen Tages auf der Präventions-Website der Landeskirche bereit.

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TERMINE

IM KALENDER VORMERKEN

Ab 15. März

Mitmachen beim Kirchentag in Hannover

Die Planung des Kirchentags in Hannover geht in die heiße Phase: Für Interessierte an Mitwirkungsformaten wie Workshops, Musik, Theater und Tanz, dem Messeformat „Markt der Möglichkeiten“ und dem Straßenfest „Abend der Begegnung“ besteht ab dem 15. März die Möglichkeit, sich über www.kirchentag.de zu bewerben.

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Freitag, 1. März, bundesweit

Weltgebetstag der Frauen

Der Weltgebetstag 2024 kommt aus Palästina. Unter dem Motto „…durch das Band des Friedens“ wird er am 1. März 2024 in zahlreichen ökumenischen Gottesdiensten begangen. Nach Kritik an den Texten im Zusammenhang mit dem Gaza-Israel-Konflikt sind die Materialien überarbeitet worden.

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Freitag, 1. März, bundesweit

Andacht zum Klimastreik

Unter dem Motto „The Sound of Hope“ haben EKD, midi und Christians4Future eine Aktion gestartet. Auf www.klima-andacht.de können Interessierte ihrer Klage und Hoffnung Ausdruck verleihen. Außerdem gibt es die Andacht zum Download und als Podcast.

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