Frau Dr. Mohagheghi, warum werden Sie bei der Tagung sprechen?
Mohagheghi: Es ist für mich eine Ehre und ich bin dankbar für diese Möglichkeit. Ich freue mich darauf. Auf Kirchentagen habe ich schon öfter Bibelarbeiten gemacht, ich finde die theologische Diskussion um Quellen spannend und das gegenseitige Kennenlernen wichtig. Gleichzeitig ist es eine Herausforderung, den Schriften gerecht zu werden, ich habe großen Respekt vor den Heiligen Büchern.
Um welche Bibelstelle und welches Thema wird es gehen?
Mohagheghi: Um Maleachi 3, Vers 20: „Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Und ihr sollt herausgehen und springen wie die Mastkälber.“ Gott erinnert darin die Menschen daran, wofür er sie geschaffen hat, wie sie zu Gerechtigkeit und Heil gelangen können. Er spornt die Menschen an und erinnert an die Leitlinien und Vorschriften, die für alle Menschen gelten. Dieses Bild ist mir aus dem Koran vertraut: Frieden wird als Ziel aller Menschen definiert. Frieden muss von Menschen gemacht werden, auch Einsatz für Gerechtigkeit ist eine menschliche Aufgabe. Sich für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen, ist ein starkes, verbindendes Element im jüdischen, christlichen und islamischen Glauben. Diese gemeinsame Grundidee möchte ich in der Bibelarbeit verdeutlichen und in den aktuellen, weltgeschichtlichen Kontext stellen.
Was möchten Sie den Synodalen und möglichen Besuchenden mitgeben?
Mohagheghi: Diese eben beschriebenen, starken Prinzipien, die uns alle als Menschen angehen: das Streben nach Gerechtigkeit und Frieden und bewusstes Leben in Verantwortung vor Gott und seiner Schöpfung als gemeinsames Ziel des menschlichen Daseins. Wenn wir es schaffen, diese Gedanken in unserer tägliches Tun einzubeziehen, wäre viel gewonnen.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, bei der Bibelarbeit um 9 Uhr am 30. November im Henriettenstift dabei zu sein.
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